Stammzelltherapie bei Pferden mit HorStem

Osteoarthritis (OA) ist ein chronischer, degenerativer Entzündungsprozess in den Gelenken, der mit Knorpelschäden und abnormalem Knochenwachstum einhergeht. Sie ist eine der Hauptursachen für Lahmheiten bei Pferden; in Studien konnten 60 % der Lahmheiten auf OA zurückgeführt werden.

Die Behandlung der Arthrose zielt häufig darauf ab, die Entzündung zu verringern und die Schmerzen zu kontrollieren. Dies wird durch die Behandlung mit nichtsteroidalen Entzündungshemmern (NSAIDs) oder intraartikulären Kortikosteroiden (COs) erreicht. Heutzutage wird eine zunehmende Zahl von Therapien angewandt, die den Knorpelstoffwechsel und die Gelenkfunktion beeinflussen sollen, wie Hyaluronsäure (HA), polysulfatierte Glykosaminoglykane (PSGAG) und Pentosanpolysulfat.

In den letzten Jahren sind Orthobiologika, d. h. biologische Substanzen, die zur Behandlung orthopädischer Erkrankungen eingesetzt werden, zunehmend in den Blickpunkt gerückt. Bei OA werden zum Beispiel autologe Substanzen wie autologe Proteinlösung (APS) oder Stammzellen aus dem Knochenmark eingesetzt. Zu den allogenen Orthobiologika, die von anderen Pferden stammen, gehören bei OA auch Stammzellen.

HorStem

HorStem ist das erste zugelassene Tierarzneimittel, das aus mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur besteht. Es handelt sich um eine gebrauchsfertige, sterile, injizierbare Suspension zur intraartikulären Anwendung bei Pferden. Jedes Fläschchen enthält 15 Millionen Nabelschnurstammzellen von Pferden. Es ist für Pferde mit leichter bis mittelschwerer OA indiziert und reduziert die mit dieser Krankheit verbundenen Lahmheiten.

HorStem mesenchymale Stammzellen aus der Nabelschnur - Wirkungsmechanismus

Der Wirkungsmechanismus von HorStem mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur ist in der folgenden Abbildung dargestellt.

Die mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur werden in der Synovialis durch entzündliche Zytokine aktiviert. Als Reaktion darauf sezernieren sie entzündungshemmende Zytokine wie Prostaglandin E2 (PGE2).

Obwohl PE2 hauptsächlich für seinen entzündungsfördernden Einfluss bekannt ist, spielt es auch eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Entzündungen. Es ist als eines der größeren immunmodulatorischen Zytokine im Körper bekannt.

Die Anwendung von mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur bei Pferden mit OA hemmt die Proliferation von T-Zellen, die Produktion von pro-inflammatorischen Zytokinen wie TNF-alpha und reduziert die Anwesenheit von Matrix-Metalloproteasen (MMP), die den Abbau der extrazellulären Matrix des Knorpels verursachen. Studien haben gezeigt, dass diese Wirkungen durch PGE2 vermittelt werden. 

Die mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur stimulieren auch die Produktion von entzündungshemmenden Zytokinen wie IL-4, IL-5, IL-10 und TGF-beta. Wenn die Entzündungsreaktion endet und die MMP-Menge abnimmt, werden die Knorpelzerstörung und das Fortschreiten der Krankheit gestoppt.

Die Stammzellen schaffen das ideale Umfeld für die Geweberegeneration. Auch die Entzündungssymptome und die damit verbundenen Lahmheiten verschwinden.

Ergebnisse der Behandlung mit Horstem

Es wurde eine vergleichende, multizentrische, parallele, verblindete, randomisierte und placebokontrollierte klinische Studie zur Überlegenheit durchgeführt. Die Pferde wurden nach dem Zufallsprinzip einer Behandlung mit HorStem (N=36) oder einem Placebo mit Kochsalzlösung (N=39) zugeteilt. Die Pferde wurden anhand von Lahmheitsgraden, Gelenkergüssen und Beugeschmerzen bewertet. Zusätzlich wurden die vom Tierarzt und dem Besitzer beobachteten subjektiven Verbesserungen berücksichtigt.

 

Die mit mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur des Pferdes behandelte Gruppe zeigte im Vergleich zur Placebogruppe eine stärkere Verringerung der Lahmheits- und Schmerzwerte. Darüber hinaus konnten bei 75 % der mit mesenchymalen Stammzellen aus der Nabelschnur behandelten Pferde die Lahmheitswerte bis zum 63. Tag auf einen AAEP-Score von 1 oder weniger (nicht lahmende oder inkonsistente Lahmheit) reduziert werden.

Die Studie zeigte, dass die klinische Verbesserung bei 84 % der behandelten Pferde mehr als ein Jahr lang anhielt.

HorStem ist ab sofort erhältlich

HorStem ist ab sofort in den Niederlanden, Deutschland, Polen und Belgien erhältlich.

Grovet hat seine Partnerschaft mit Equicord erweitert und ist nun der offizielle Vertreiber von Horstem in Belgien. Wir freuen uns sehr, dass wir unseren belgischen Kunden nun dieses hervorragende Produkt anbieten können.  Besuchen Sie unsere Produktseite für weitere Informationen und um dieses Produkt zu kaufen.

 

Referenzen

Goodrich LR, Nixon AJ. Medical treatment of osteoarthritis in the horse–a review. The Veterinary Journal. 2006 Jan 1;171(1):51-69.

Pradera Muñoz, A. Efficacy and safety study of allogeneic equine umbilical cord derived mesenchymal stem cells (EUC-MSCs) for the treatment of clinical symptomatology associated with mild to moderate degenerative joint disease (osteoarthritis) in horses under field conditions. 2019

McIlwraith CW, Frisbie DD, Kawcak CE. The horse as a model of naturally occurring osteoarthritis. Bone & joint research. 2012 Nov;1(11):297-309.